Was ist Macrogol und wie wirkt es?

PEG (Polyethylenglycol) – in der Pharmazie auch Macrogol genannt – ist ein Stuhlweichmacher aus der Gruppe der Macrogole, der allein oder in Kombination mit Salzen (Elektrolyte) zur symptomatischen Behandlung von Verstopfung (Obstipation) und zur Darmentleerung verwendet werden kann. Für diesen Zweck wird es mit dem Molekulargewicht von 3350 Dalton (Macrogol 3350) oder 4000 Dalton (Macrogol 4000) eingesetzt. Das reine PEG bzw. Macrogol ist geschmacklos, bis maximal 150 Grad stabil und kann in angemischtem Zustand 24h verwendet werden, wenn es kühl gelagert wird. Es ist ab einem Alter von 6 Monaten zugelassen und mit Abstand das Mittel der ersten Wahl bei der Therapie der akuten und chronischen Verstopfung bei Kindern.

Was ist der Unterschied zwischen PEG bzw. Macrogol 3350 und 4000?

Der einzige Unterschied ist, dass PEG bzw. Macrogol 3350 etwas weniger Wasser binden kann als Macrogol 4000. Verwendet und angewendet werden beide gleich.

Bild: Comic eines Mädchens mit Sprechblase. In der Sprechblase befindet sich ein Fragezeichen.

Wie wirkt Macrogol?

Es bindet Wasser, das im Nahrungsbrei vorhanden ist, hält es im Darm fest und macht den Stuhl somit weicher. Es erhöht gleichzeitig das Stuhlvolumen, regt dadurch die Darmtätigkeit an und wirkt abführend (laxierend).

Es kann aufgrund seiner Molekülgröße so gut wie nicht über die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen werden und passiert den Darm unverändert. Sollten doch wenige Mengen über den Darm aufgenommen werden, wird Macrogol wieder über den Urin ausgeschieden.

In randomisierten kontrollierten Vergleichsstudien mit Lactulose und Paraffinöl bei Kindern zeigte sich eine bessere Wirkung bei weniger Nebenwirkungen. Ein Gewöhnungseffekt tritt nicht ein, da Macrogol lediglich physikalisch wirkt, also nicht am Stoffwechsel beteiligt wird.

Wie wende ich es richtig an?

Initial: 1,5g/kg Körpergewicht pro Tag für 3-6 Tage

Erhaltung: 0,2-0,8g/kg bis 1,5g/kg Körpergewicht pro Tag

Es wird empfohlen, die Dosis auf 2 Portionen aufzuteilen. Eine genauere Beschreibung der Dosierung findest du hier.

Potenzielle Nebenwirkungen:

Blähungen, Unterbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Kann ich Macrogol mit anderen Medikamenten kombinieren?

Es besteht die Möglichkeit, dass die Aufnahme anderer Arzneistoffe während der Anwendung von Macrogol vorübergehend verringert werden kann. Vereinzelt wurde von verringerter Wirksamkeit gleichzeitig verabreichter Arzneimittel, wie beispielsweise Antiepileptika, berichtet.

Ob eventuell Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten auftreten könnten, kannst du hier abklären.

Wann darf ich Macrogol NICHT verwenden?

Macrogol ist kontraindiziert bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Macrogol
  • Schwere entzündliche Darmerkrankungen
  • Toxisches Megakolon, in Zusammenhang mit symptomatischer Stenose
  • Perforation oder Gefahr einer Perforation im Verdauungstrakt
  • Darmverschluss
  • Verdacht auf intestinale Obstruktion
  • Bauchschmerzen unbekannten Ursprungs
Bild: Comic eines Mädchens mit Sprechblase. In der Sprechblase befindet sich ein Rufzeichen. Achtung!

ACHTUNG

Bitte beachte dazu auch den Beipackzettel des Präparates, das du verwenden möchtest!

ACHTUNG – Das Wichtigste zum Schluss

Die vorliegende Information soll nicht als Vorlage zur Eigenmedikation ohne ärztlich Aufsicht dienen. Es soll nur zusammenfassen, aufklären und erklären, welche Therapie vonnöten ist, um deinem Kind so gut wie möglich zu helfen.
Optimalerweise wird die Therapie nach der Anweisung deines Kinderarztes bzw. Facharztes für Kindergastroenterologie oder Kinder- und Jugendchirurgie erfolgen. Wenn irgendwelche Unsicherheiten auftauchen oder du dich unwohlfühlen, bitte kontaktiere umgehend deinen behandelnden Arzt.