Ziel der Therapie

Grafik: Stuhl

In erster Instanz ist das Ziel, dass dein Kind 1-2x täglich schmerzfreien und absolut problemlos cremigen Stuhl („Kuhflade“) absetzen kann und es zu KEINEN Rückfällen und „Unfällen“ (mehr) kommt. x

Dafür ist es in sehr vielen Fällen notwendig, zuerst den Darm mit einer höheren Dosis Macrogol von Altlasten zu befreien (Desimpaktion) und ihn „leer zu machen“.

Im Anschluss daran gilt es, die Erhaltungsdosis zu suchen, bei der 1-2x täglicher, schmerzfreier und problemloser Stuhlabsatz erreicht wird. Diese ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich und es bedarf oft etwas Geduld, bis die richtige Dosis gefunden wird. Wichtig ist, dass sich dein Kind mit der Erhaltungsdosis wohlfühlt und es möglichst zu keinen Unfällen (mehr) kommt. Außerdem soll das Thema „Stuhlgang“ kein Thema mehr sein und wieder zur absoluten Nebensache werden. Nur wenn das gegeben ist, kann dein Kind anfangen, die Angst zu vergessen. Infos dazu, wie du die richtige Erhaltungsdosis für dein Kind finden kannst, gibt es hier.

Das Endziel im Falle der funktionellen Obstipation ist jedoch ein Kind, das wieder ohne Hilfe Stuhl absetzen kann. Dafür werden die Laxanzien langsam und in kleinen Schritten ausgeschlichen. Aber erst dann, wenn dein Kind dazu bereit ist. Wenn du mehr über die Reduktion der Medikamente wissen möchtest, lies bitte hier weiter.

Dauer der Therapie

Auf alle Fälle musst du dich darauf einstellen, dass die Therapie bei einer chronischen (funktionellen) Obstipation langwierig ist. Als Faustregel gilt:

“So lange es kommt, so lange geht es auch“.

Das heißt, dass die Therapie in etwa so lange dauern wird, wie die Symptome zuvor bestanden haben (Spanne, 2016). Kinder, die noch eine Windel tragen, müssen meist so lange behandelt werden, bis sie regelmäßig und ohne Probleme auf der Toilette entleeren (Tabbers et al., 2014).

Bei manchen Kindern geht es schneller, bei anderen dauert es länger. Wichtig ist vor allem, dass du dich nicht stressen lässt und deinem Kind die Ruhe und die Zeit gibst, die es braucht. Oft herrscht im Umfeld viel Unverständnis für die ganze Thematik. Gefühlt jeder hat eine Meinung dazu, was helfen könnte und was nicht. Eltern haben das Gefühl enorm unter Druck gesetzt zu werden.