Welche Untersuchungen sind sinnvoll?
Bei der Diagnostik der nicht-retentiven Stuhlinkontinenz sollten die selben Untersuchungen wie bei der Diagnostik einer chronischen Verstopfung zum Einsatz kommen. Weiterführende Untersuchungen sollte nur bei beim Vorhandensein von Warnhinweisen durchgeführt werden.
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Eine Ultraschalluntersuchung ist so wichtig, dass sie bei jedem Kind mit Enkopresis durchgeführt werden sollte (Von Gontard, 2010). Anhand dieser kann beurteilt werden, ob es sich um eine Enkopresis mit oder ohne Verstopfung handelt. Routinemäßig sollte damit der Bauch des Kindes, die Nieren, die ableitenden Harnwege und die Blase untersucht werden.
Zum einen können angeborene Fehlbildungen des Darmtraktes (Gastrointestinaltrakt) bzw. des Harntraktes (Urogenitaltrakt) erhoben werden. Zum anderen kann festgestellt werden, ob das Rektum erweitert ist oder nicht. Misst der Durchmesser mehr als 25x25mm, so spricht man von einer Erweiterung (Von Gontard, 2010). Ein Durchmesser von mehr als 30mm ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer chronischen Verstopfung assoziiert (Joensson et al., 2007).
Bei einem erweiterten Rektum sieht man weitere typische Befunde, die sogenannten rekto-vesikalen Impressionen. Die Stuhlmassen drücken von hinten auf die Blase deren Kontur dadurch entsprechend verändert ist. Zum Teil wird die Blase durch die Stuhlmassen komplett in den rechten Unterbauch verschoben.
Alle anderen speziellen Untersuchungen erfordern eine besondere Indikation und dienen vor allem dem Ausschluss von möglichen organischen Ursachen. Die meisten davon sind identisch mit den Untersuchungen bei chronischer Verstopfung und werden dort ausführlicher erklärt.
Mögliche weiterführende Untersuchungen
- Röntgenuntersuchung – CTT (Colon-Transit-Zeit Messung) mittels röntgendichter Marker
- Manometrie (Anal/Colonmanometrie)
- MRT der Wirbelsäule